Geschichte des E-Basses:

Der E-Bass selbst wurde innnerhalb der letzten 50 Jahre entwickelt, er basiert auf zwei Linien von Instrumenten, dem Kontrabass und der Gitarre. Die Stimmung des E-Basses ist eine Oktave unter der Standartstimmung einer E-Gitarre. Jetzt ein kurzer Überblick über die E-Bass-Geschichte, beginnend mit dem Kontrabass:
16. Jhd: Die ersten Bass-Gamben (Vorgänger des Kontrabasses) entstanden, welche dem Kontrabass in der Erscheinung schon stark ähneln. Sie hatten meistens Bünde, die Saitenzahl variierte zwischen 4 und 6 Saiten. Im Jahre 1585 etablierte sich die auch heute noch gültige Standartstimmung E-A-D-G. (von Tief nach Hoch)
Um 1800 etablierte sich der 4-saitige Kontrabass in Quartenstimmung, seitdem wurden meist Kontrabässe gebaut.
Mit dem Aufkommen der E-Gitarre kam man schließlich zu dem Problem, dass der Bass in damaligen Bands meist unterging. Daraus folgte, dass man sich schon bald an die Arbeit machte, auch Bässe mit einem Tonabnehmersystem auszurüsten.

Als Erfinder des E-Basses gilt Leo Fender, der auch schon bei der Entwicklung der E-Gitarre eine Rolle spielte. Der erste E-Bass der in Serie produziert wurde war der Precision-Bass. Der Name Precision bezieht sich auf die Tatsache, dass dieser Bass bundiert (im Gegensatz zum Kontrabass) war und somit die Töne für den Spieler einfacher präzise zu greifen sind.
Leo Fender übertrug im Grunde die grundlegende Bauweise einer E-Gitarre auf den Bass, modifizierte jedoch die einzelnen Bauteile wie Korpus, Hals und Tonabnehmer (auch Pickups) dahingehend, dass sie die tiefen Frequenzen, sowie die höhere mechanische Belastung durch die Saitenspannung aushielten. Ein großer Unterschied zu dem Kontrabass bestand zudem darin, dass die E-Bässe horizontal gespielt werden, währenddessen Kontrabässe beim Spielen vertikal (upright) gehalten werden.
Aus den nötigen Umbauten folgen auch einige die Unterschiede zwischen dem E-Bass und der E-Gitarre:
Halslänge: Die Hälse des E-Basses sind länger als die der E-Gitarre, das liegt daran, dass der E-Bass aufgrund der längeren Wellenlängen der niederfrequenten Töne, längere Saiten benötigt.
Es gibt mehrer Längentypen bei E-Bässen, short-, medium-, long- und extra-long-scale. Am häufigsten verbreitet is jedoch der Long-Scale.
Saitendicke: Auch die Saiten weisen eine höhere Dicke auf, da sich aus der daraus folgenden höheren Masse ebenfalls das Schwingungsverhalten ändert, so dass erst dadurch der gewünschte Tiefe Ton bei akzeptabler Saitenspannung erreicht werden kann.
Eine Unterart des E-Basses ist der bundlose Bass, nach seiner englischsprachigen Bezeichnung meistens "Fretless" genannt (von engl. fret = "Bund") und vom Klang her dem Kontrabass angenähert.
Für besondere klangliche Anforderungen werden manchmal auch doppelchörige Instrumente (nach dem Prinzip der zwölfsaitigen Gitarre) eingesetzt, bei denen zur Grundsaite noch eine (bei dreichörigen Bässen auch zwei) zusätzliche Oktavsaite verwendet wird. Die sehr seltenen dreichörigen Bässe haben damit eine Gesamtsaitenzahl von 12 (4 Grundsaiten x 3), 15 (5 x 3) oder gar 18 (6 x 3) Saiten.

Spieltechniken

Es existieren verschiedene Spieltechniken für E-Bässe, die sich vor allem auf die rechte Hand beziehen. Grob unterscheiden kann man:

- Das "zupfende" Spiel mit Zeige- und Mittelfinger (Fingerpicking), verwandt dem "Pizziccato" bei klassischen Kontra-Bässen. Diese Technik verlangt vom Musiker bei längerem Spiel eine gewisse physische Konstitution, erlaubt aber ein präzises Spiel und bei entsprechender Übung eine sehr hohe Kontrolle über die Saite. Der entstehende Ton ist im Allgemeinen von seinem Charakter her runder und kräftiger als mit anderen Spieltechniken.

- Das gitarrenähnliche Spiel mit Plektrum, einem kleinen Plättchen meist aus Kunststoff. Spieltechnisch weniger anspruchsvoll ist bei dieser Technik die Kontrolle über die Saite nicht so hoch, dafür ist der Ton etwas definierter als bei der Zupf-Technik. Wird meist von "Rock-Bassisten" der härteren Gangart (Heavy Metal, Trash Metal, New Metal etc.) angewendet. Diese Technik erlaubt ein sehr schnelles und sehr gleichmässiges Spiel.

- Die sehr perkussive Slap-Technik, die durch Schlagen und Reissen mit Daumen und Zeigefinger ausgeführt wird. Genauer bezeichnet man den Anschlag mit dem Daumen als 'Slap' und das Reissen der Seite mit dem Zeigefinger als 'Pop'. Bei entsprechender Ausführung eine technisch sehr anspruchsvolle Technik. Der erzielte, prägnante Klang unterscheidet sich grundlegend von den anderen Spieltechniken und ist nur eingeschränkt in bestimmten Musikstilen einsetzbar. Typisch ist der Einsatz in der Funk-Musik der späten 70er und 80er Jahre. In den 90er Jahren ist die Technik ein wenig "aus der Mode" gekommen, obwohl sich einige sehr bekannte Bands, deren Stil sehr durch diese Spieltechnik geprägt ist (Red Hot Chili Peppers, Rage Against The Machine) in dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Eine "Weiterentwicklung", wenn man so will, dieser Spieltechnik stellt das Anschlagen mit Daumen oder der gesamten Handfläche auf die Saiten (wobei nur die erklingende Saite nicht mit der Greifhand abgedämpft wird) dar. Der Sound ist natürlich vergleichsweise brutal und unkontrolliert, aber in entsprechendem musikalischem Kontext (New Metal) nicht reizlos.

- Eher eine Randerscheinung ist das Tapping, bei dem die rechte Hand auch auf dem Griffbrett Töne anschlägt und so zusammen mit der linken Hand besondere Effekte erzielen kann. Meist solistisch eingesetzt.

Meine E-Bässe


4-Saiter
(selbstgebaut)


5-Saiter
Ibanez TR-Bass


6-Saiter
Warwick Streamer StageI


4-Saiter
Ibanez Fretless